Fakt!
Eine wissenschaftliche Tatsache
Höhere Temperaturen führen zu mehr Verdunstung. Zudem steigt die Menge an Wasser, die die Luft transportieren kann, mit jedem Grad um rund 7%. Heftiger Starkregen nimmt überall auf der Welt zu. Veränderte Wetterlagen können aber auch zu Trockenheit, erhöhtem Brandrisiko, tödlichen Hitzewellen und damit zu Ernteausfällen führen.
Warum ist das so?
Die Erderwärmung hat direkten Einfluss auf die Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen wie Starkregen. Dafür gibt es mehrere wissenschaftlich belegte Gründe:
1. Erwärmung der Atmosphäre
Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen, sprich das führt zu mehr Verdunstung. Pro Grad Celsius Erwärmung kann die Luft etwa 7 % mehr Feuchtigkeit halten (Clausius-Clapeyron-Gesetz). Das bedeutet, dass bei Gewitter- oder Sturmsystemen größere Mengen Wasser in kürzerer Zeit freigesetzt werden können, was zu intensiveren Regenfällen führt.
2. Änderungen in Wetterlagen
Die Klimakrise beeinflusst auch großräumige Wettermuster wie den Jetstream. Ein langsamer oder mäandrierender Jetstream kann dazu führen, dass Wettersysteme länger an einem Ort verweilen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Starkregenereignisse in einer Region anhalten und größere Schäden verursachen. Dazu kommt, dass Umwetter durch die Klimaveränderungen langsamer wandern. Die Regenmengen konzentrieren sich also in einigen Gebieten, während andere Gebiete keinen oder wenig Niederschlag abbekommen. Dies führt wiederum zu Trockenheit und andauernden Hitzewellen. Beides bedeutet Ernteausfälle in vormals fruchtbaren Regionen.
3. Erwärmung der Ozeane
Die Ozeane speichern einen Großteil der zusätzlichen Wärme, die durch die Klimaerwärmung entsteht. Wärmere Meeresoberflächen erhöhen die Verdunstung, was wiederum zu stärkeren Niederschlägen hin bis zu Starkregen und Überschwemmungen führen kann, insbesondere in Küstenregionen. Auch gibt es öfter Stürme wie Hurricanes, die ebenfalls intensiver werden. Die vielen Flutkatastrophen der letzten Jahre und Monate sind also kein Zufall. Die Schäden gingen alleine im Ahrtal in Deutschland in die Milliarden.
4. Rückkopplungseffekte
Wenn Starkregen häufiger auftritt, können Böden stärker gesättigt oder durch vorhergehende Dürren verhärtet sein, was das Risiko von Überschwemmungen erhöht. Dies verstärkt die Schäden und die Wahrnehmung solcher Ereignisse.
Studien und Prognosen
Klimamodelle und empirische Daten zeigen, dass Starkregenereignisse in vielen Teilen der Welt bereits häufiger und intensiver geworden sind. Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte, schlechter Infrastruktur oder vulnerablen Ökosystemen sind besonders betroffen.
Fazit
Die Zunahme von Starkregen ist eine der sichtbarsten Folgen der Klimaerhitzung. Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen und zur Anpassung an veränderte Wetterbedingungen sind entscheidend, um die Auswirkungen zu begrenzen.
Weitere Informationen
- Interview mit Stefan Rahmstorf am 02.06.2024 im Spiegel: »Machen wir uns keine Illusionen: An drei Grad Erhitzung werden wir uns kaum anpassen können« – er erläutert unter anderem die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Extremwetter
Medienberichte über Extremwetterereignisse
- „Nachhaltig in Graz“ führt eine Umfassende Liste der Berichte über Extremwetterereignisse auf der ganzen Welt, seit dem Jahr 2023. Die Listen jeweils für einen Monat sind unglaublich lang, z.B. der Juni 2023 oder auch der Oktober 2024.
- Zusammenfassung von Meldungen über den Hurricane Milton in Florida auf CNN
- Oktober 2024: in Frankreich fielen stellenweise mehr als 60 Zentimeter Regen, also 600 Liter pro Quadratmeter in 48 Stunden.
- Durch Niederschläge in Bangladesch wurden im Oktober rund 1,1 Mio. Tonnen Reis vernichtet. – eine von vielen Meldungen, die zeigen, dass nicht nur Trockenheit unsere Versorgung mit Nahrungsmitteln in Gefahr bringt.