Fake – eine Lüge der Öl- und Gaskonzerne
Fakt ist:
Wind- und Photovoltaikanlagen erhalten oft eine Mindestvergütung bei niedrigen Strompreisen. Die Kosten hierfür sind jedoch weitaus geringer, als die Preisvorteile durch günstigen Wind- und PV-Strom. Hohe Strompreise haben andere Gründe. Die Regelungen sollen in Deutschland übrigens demnächst angepasst werden, um Anreize für Speicherung und bedarfsgerechte Einspeisung zu schaffen.
Windräder selbst machen den Strom nicht direkt teurer, aber sie haben Einfluss auf die Strompreise – sowohl nach oben als auch nach unten. Hier sind die wichtigsten Faktoren:
1. Preissenkende Effekte durch Windenergie
- Merit-Order-Effekt: Wind- und Solarstrom haben sehr niedrige Betriebskosten (nahezu null), sodass sie oft den Strompreis an der Börse senken.
- Hohe Einspeisung = Niedrige Preise: Wenn viel Windstrom produziert wird, kann das Überangebot an Strom die Börsenpreise drücken – manchmal sogar ins Negative.
2. Preistreibende Effekte durch Windenergie
- Netzausbaukosten: Um den schwankenden Windstrom zu integrieren, müssen Netze ausgebaut und stabilisiert werden. Das kostet Geld.
- Redispatch und Abregelung: Wenn zu viel Strom ins Netz kommt, müssen Betreiber:innen oft ihre Windräder abschalten. Dafür erhalten sie Entschädigungszahlungen, die über die Netzentgelte auf die Verbraucher:innen umgelegt werden.
- Speicher- und Backup-Kraftwerke: Da Wind nicht immer weht, müssen Gaskraftwerke oder Speicher einspringen, was zusätzliche Kosten verursacht.
Fazit: Macht Windstrom den Strom teurer?
Kurzfristig: Ja, durch Netzausbau und Ausgleichszahlungen entstehen Zusatzkosten.
Langfristig: Nein, weil erneuerbare Energien (ohne teuren Brennstoff) helfen, die Strompreise an der Börse zu senken.
Insgesamt hängt der Effekt davon ab, wie gut das Netz und Speichersysteme ausgebaut sind. In einem optimal abgestimmten System wären die Kosteneffekte minimal.
Windkraftanlagen beeinflussen die Strompreise in Deutschland auf verschiedene Weise. Hier sind einige Quellen, die die genannten Effekte detailliert erläutern:
- Netzausbaukosten: Der Ausbau des Stromnetzes zur Integration erneuerbarer Energien verursacht erhebliche Kosten. Zwischen 2022 und 2032 werden rund 42 Milliarden Euro für den Ausbau des Verteilernetzes benötigt. Kosten für Verteilernetzausbaubedarf in Detuschland 2023 / Statista
- Entschädigungszahlungen bei Abregelung: Wenn Windkraftanlagen aufgrund von Netzengpässen abgeschaltet werden müssen, erhalten Betreiber Entschädigungen. Im Jahr 2021 beliefen sich diese Zahlungen auf über 807 Millionen Euro. Erneuerbare Energien: Rekord-Entschädigungen wegen ungenutztem Strom
- Regionale Unterschiede bei Netzentgelten: In Regionen mit intensivem Ausbau erneuerbarer Energien, wie Norddeutschland, können höhere Netzentgelte anfallen, was zu höheren Strompreisen für Verbraucher führt. Netzentgelt: Wenn Windkraft den Strom teuer macht / NDR.de – Nachrichten – Schleswig-Holstein
Während Windenergie kurzfristig durch Netzausbau und Ausgleichszahlungen zu höheren Kosten führen kann, trägt sie langfristig zur Senkung der Strompreise bei. Die Gesamtauswirkung hängt von Faktoren wie Netzausbau, Speichertechnologien und Marktmechanismen ab.
Germany’s weak winds stoke Europe-wide power market worries / Reuters
Millionen Stromkunden zahlen nächstes Jahr wohl weniger – WELT
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