Fakt!
Klimaschutz heißt nicht Steinzeit
Dass engagierte Menschen häufig diskreditiert werden, vor allem Frauen, verfolgt natürlich einen anderen Zweck, als eine lebenswerte Erde. Wer ein Jahr lang das Internet durchschnittlich nutzt, ruft damit so viele CO2-Emissionen hervor, wie rund 2.000 PKW-Kilometer. Das ist nicht viel. Sollte das ein Grund sein, nicht für eine lebenswerte Zukunft zu kämpfen?
Also ja, Menschen können sich für den Klimaschutz engagieren, auch wenn sie ein Smartphone besitzen und das Internet nutzen. Es gibt viele Möglichkeiten, den eigenen CO2-Fußabdruck zu reduzieren und sich für den Umweltschutz einzusetzen. Zudem ist der Einsatz für Umweltschutz Teil des Handabdrucks, siehe Frage 42.
- Nutzung von Ökostrom: Viele Telekommunikationsunternehmen setzen auf Ökostrom, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Beispielsweise ist M-net das erste klimaneutrale Telekommunikationsunternehmen Deutschlands und nutzt an allen Standorten Grünstrom. Auch andere Anbieter wie Amiva bieten Mobilfunktarife an, die sich auf Klimaschutz konzentrieren und in erneuerbare Energien investieren.
- Energieeffiziente Nutzung: Die Nutzung von WLAN anstelle von Mobilfunknetzen kann Energie sparen, da die Datenübertragung über stationäre Anschlüsse weniger Energie verbraucht als über Mobilfunknetze. Auch das Ausschalten des Videos bei Videokonferenzen kann den CO2-Ausstoß erheblich reduzieren.
- Langlebige Geräte: Smartphones und Tablets sollten so lange wie möglich genutzt werden, um die Umweltbelastung durch die Produktion neuer Geräte zu minimieren. Der größte Teil der Emissionen entsteht bei der Herstellung, insbesondere durch den Abbau seltener Erden. Eine längere Nutzungsdauer der Geräte trägt daher erheblich zum Klimaschutz bei.
- Bewusster Konsum: Apps können genutzt werden, um Hersteller:innen auf umweltfreundlichere Verpackungen aufmerksam zu machen oder gebrauchte Geräte zu kaufen und zu verkaufen. Dies reduziert die Notwendigkeit, neue Produkte herzustellen und trägt somit zum Klimaschutz bei.
- Grüne Suchmaschinen: Anstelle von Google kann man Suchmaschinen wie Ecosia nutzen, die einen Teil ihrer Einnahmen in Aufforstungsprojekte investieren. Dies ist eine einfache Möglichkeit, im Alltag einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Insgesamt zeigt sich, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Technologie und bewusste Entscheidungen im Alltag einen positiven Einfluss auf den Klimaschutz haben können.
Der CO2-Verbrauch bei der Nutzung eines Smartphones und des Internets hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art der Nutzung, der Effizienz der Geräte und der Energiequellen der Rechenzentren. Hier sind einige allgemeine Informationen, die helfen können, den CO2-Verbrauch abzuschätzen:
- Energieverbrauch des Internets: Das Internet verbraucht weltweit enorme Mengen an Energie. Der Stromverbrauch des Internets in Deutschland liegt bei etwa 13 Terawattstunden pro Jahr. Der Energiebedarf der deutschen Rechenzentren und Infrastruktursysteme liegt bei etwa 12 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Das Internet und Cloud-Computing verbrauchen weltweit jährlich etwa 730 Milliarden Kilowattstunden, was 150 Prozent des gesamten jährlichen deutschen Stromverbrauchs entspricht.
- CO2-Emissionen durch Internetnutzung: Eine einzelne Google-Suchanfrage verursacht etwa 0,2 Gramm CO2. Wenn man 50 Suchanfragen pro Tag durchführt, summiert sich das auf etwa 26 Kilogramm CO2 pro Jahr. Eine Stunde Videostreaming verursacht durchschnittlich 400 Gramm Treibhausgase. Streaming-Plattformen wie Netflix, YouTube und Co. verbrauchen etwa so viel Strom wie alle Privathaushalte in Deutschland, Italien und Polen zusammen.
- Smartphone-Nutzung: Smartphones sind energieeffiziente Geräte, aber die Herstellung verbraucht fünf bis zehn Mal so viel Energie und CO2 wie die Nutzung. Die Nutzung von WLAN anstelle von Mobilfunknetzen kann Energie sparen, da die Datenübertragung über stationäre Anschlüsse weniger Energie verbraucht als über Mobilfunknetze.
- Vergleich mit anderen Aktivitäten: Der CO2-Ausstoß des Internets ist fast doppelt so groß wie der des globalen Flugverkehrs. Eine Stunde Videostreaming verursacht mehr CO2-Emissionen als zehn Kilometer Autofahrt.
Diese Zahlen geben einen allgemeinen Eindruck davon, wie viel CO2 durch die Nutzung eines Smartphones und des Internets verbraucht wird. Der tatsächliche Verbrauch kann jedoch, wie oben beschriebe, je nach individuellem Nutzungsverhalten und den spezifischen Technologien und Energiequellen, die genutzt werden, variieren.
Quellen:
Klimaneutral leben / M-net Klimaneutralität
Nachhaltige Mobilfunkanbieter: „Grüne“ Handytarife im Vergleich
Smartphones und Tablets / Umweltbundesamt
Smartphones haben verheerende Emissionsbilanz.
Klimaschutz per Smartphone: App in die Zukunft / taz.de
Faktencheck: Sind Internet und digitale Medien Klimakiller?
So viel CO“ verursacht das Surfen im Internet.
Infografik: So viel Energie verbraucht das Internet / Statista
Umweltschädliches Internet: So viel CO2 produziert das World Wide Web / finanzen.net
Der CO2-Fußabdruck unseres digitalen Lebensstils / oeko.de
Klimakiller Internet – Daten verursachen mehr Treibhausgase als der Flugverkehr – Verband NordWest
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