Frage 9

Stimmt es, dass die Erderwärmung die menschlichen Nahrungsketten bedroht?

Fakt!

Eine wissenschaftliche Tatsache

Ja, die Erderwärmung bedeutet keineswegs nur höhere Temperaturen, schmelzendes Eis oder ein verändertes Wetter. Sie hat auch gravierende Auswirkungen auf Ökosysteme, von denen unsere Ernährung abhängt, und sie bedroht die Ernten in viele Regionen, in denen Menschen heute Ackerbau betreiben.

Es wächst immer weniger auf unseren Feldern

Dass die Lebensmittelpreise steigen, hat nicht nur mit dem Ukrainekrieg oder Wirtschaftssanktionen zu tun, sondern die gruselige Wahrheit ist auch: Es wächst bereits heute immer weniger auf unseren Feldern. Der „Economist“ schrieb vor einigen Monaten: „Europa ist reich und kann Lebensmittel kaufen, die es nicht selbst anbauen kann.“ Das ist wahr. Wenn wir mit unserer höheren Kaufkraft aber die globalen Preise noch höher treiben, leiden darunter besonders die Ärmsten. Wir können etwas dagegen tun: Weniger tierische Produkte essen und durch pflanzliche ersetzen. Und weniger Lebensmittel verschwenden. Damit bekämpfen wir gleichzeitig eine Ursache des Klimawandels, nämlich die intensive Bodennutzung und Abholzung für Futtermittel, und wir lassen Lebensmittel für die Ärmsten übrig.

Italien

Der längste Fluss Italiens war diesen August so ausgetrocknet, dass der Fluss seine Richtung umkehrte: Statt Süßwasser ins Meer lief Meerwasser Richtung Quelle. Ein Desaster von biblischem Ausmaß. Genau hier liegen die wichtigsten Anbaugebiete des Landes. „Mehr als ein Viertel des in der EU produzierten Reises stammt von hier“. Landwirt:innen in der Region rechnen mit Ernteausfällen bis zu 70 Prozent. Bei der Mais-Ernte könnten sogar bis zu 80 Prozent wegfallen.

Deutschland

Bei uns in Deutschland rechnen die Landwirt:innen aufgrund der Trockenheit mit Ernteausfällen von bis zu 40 Prozent. U.a. Kartoffeln werden wohl deutlich teurer: Sie sind dieses Jahr deutlich kleiner und es gibt insgesamt weniger. Nach Jahren mit lang andauernder Trockenheit ist in diesem Jahr vielerorts starker und lang andauernder Regen schuld.

  • Meldung des Bauernverbands zur Ernte 2024 – „Die Landwirtschaft bekommt die Auswirkungen des Klimawandels auch in diesem Jahr wieder deutlich zu spüren. Extremwetterereignisse stellen eine große Herausforderung dar. Die Niederschlagsmengen im vergangenen Herbst haben bereits für eine verspätete Aussaat bei vielen Kulturen gesorgt. Die unbeständige Witterung mit Unwettercharakter macht uns Sorge“, so Rukwied, Präsident des Bauernverbands

Frankreich

Besonders hart trifft es Frankreich: Satellitenbilder zeigen, wie sich die für ihre Landwirtschaft und Delikatessen berühmte Nation vor unseren Augen in eine ausgetrocknete Steppe verwandelt. Vielerorts muss die Produktion gestoppt werden, u.a. bei Käse

Spanien

Spanien ist Hitze zwar gewohnt, aber auch hier werden Ernte-Einbußen „von Gerste, Roggen und Weizen bei rund 25% liegen“. Spanien ist zudem wichtiger Produzent von Avocados & Oliven; tausende Bäume werden nun jedoch bewusst abgerissen um Wasser zu sparen.

Europa

Rund die Hälfte Europas leidet unter „ernster Dürre und „gravierender Bodentrockenheit“, weitere 17% haben den Punkt erreicht, an dem „die Vegetation leidet und teils stirbt oder zurückgeht“. Auch Grundwasser verschwindet vielerorts.

Insgesamt erleben wir derzeit eine Jahrhundert-Katastrophe. Selbst in Österreich ist der Anbau des Grundnahrungsmittels Mais gefährdet; ein Landwirt klagt, in diesem Sommer „bilde der Mais keine Kolben aus, werde braun und bleibe kleinwüchsig“.

Der Wald stirbt durch die Klimaerhitzung und durch Abholzung

Weltweit werden Wälder vor allem für Fleisch- und Milchkonsum, Pelletheizungen und Dieselfahrzeuge gerodet, sowie für den Bergbau. Die Erderwärmung führt ebenfalls zu großen Waldverlusten, vor allem durch Brände. Die Nutzholzgewinnung spielt nur eine untergeordnete Rolle.

  • Durch die Klimaerhitzung gibt es bereits heute lange Trockenperioden, die die Bäume schwächt, Borkenkäfer begünstigt und Brände verursacht. Dazu kommen häufigere und intensivere Brände. Nicht umsonst wurde in Australien 2019 der Spruch „Es gibt keine Klimawandelleugner am Ende eines Feuerwehrschlauchs“ geprägt. Diese Auswirkungen werden mit steigender Temperatur noch schlimmer.
  • Die tropischen Regenwälder werden vor allem für die Produktion von Futtermitteln bzw. für Weidetiere, sowie für Palmöl-Beimischungen im Dieselkraftstoff abgeholzt, zudem auch für den Bergbau (-> siehe Frage 49).
  • Urwälder, beispielsweise in Osteuropa und Kanada werden (teilweise illegal) gerodet und in großem Stil zu Holzpellets verarbeitet (-> siehe Frage 32).

Weltweite Folgen der Klimaerhitzung für unsere Nahrungsmittelversorgung

Extremwetterereignisse vernichten auch weltweit Ernten

Wissenschaftler:innen prognostizieren weitreichende Folgen für die Ernährungssicherheit

Dieser Abschnitt wird demnächst fertiggestellt.

Über das Quiz

Das Quiz kann kooperativ, im Wettstreit oder auch als Gewinnspiel gespielt werden, oder einfach nur als Inspiration oder zur Diskussion genutzt werden.

Hintergrund: Warum uns die fossile Energiewirtschaft belügt

Seit über 40 Jahren manipulieren Öl-, Gas- und Kohlekonzerne uns systematisch durch Desinformationen. Um Medien, Politik und die Bevölkerung in die Irre zu führen, wenden sie enorme Geldsummen auf.

Kartenspiel bestellen

Mit einem echten Kartenspiel macht es viel mehr Spaß!

Stelle den Spürsinn deiner Freunde und Bekannten auf die Probe: Wer hat die meisten richtigen Antworten? Gibt es Fakten, die unglaublich klingen oder auch Fakes, denen Sie selbst fest auf den Leim gegangen wären?

So kannst du uns unterstützen

Ein Exemplar des Quiz kostet uns aktuell fast 20 €. Wir sind daher auf Spenden angewiesen. Deine Spende ist steuerlich abzugsfähig.

Du möchtest mithelfen, das Projekt zu organisieren? Es gibt viel zu tun: Recherchieren und das Spiel weiterentwickeln, Vertriebspartner finden und Werbung machen. Melde dich bei uns.