Frage 32

Stimmt es, dass Holzheizungen sogar noch schädlicher sind, als Öl oder Gas?

Ein Haufen Holzpellets in einem Kellerraum

Fakt!

Es gibt nicht genug Biomasse.

Zwar wachsen Bäume nach, allerdings nicht, wenn man sie schneller fällt, als diese nachwachsen können. Vor 20 Jahren wurden Pellets noch größtenteils aus Holzresten gepresst. Heute werden dafür in großem Stil Wälder gerodet, in Osteuropa und sogar in Kanada. Selbst wenn man die eigenen Pellets aus zeritifizierten Quellen in Deutschland bezieht: die nachhaltig verfügbaren Mengen reichen nicht!

Letztlich wird irgendjemand also nicht-nachhaltige Pellets verbrennen.

Die Pellets reichen schon heute nicht aus

Bereits 2013 fasste Bayern 1 die Lage zusammen: Die sprunghaft gestiegene Nachfrage bei Holzpelletheizungen stellt deren ökologischen Sinn in Frage.

  • Die verfügbare Biomasse reicht nicht aus, um den Energiebedarf nachhaltig zu decken.
  • Pellets werden längst nicht mehr nur aus Holzabfällen gepresst, sondern stammen auch aus Abholzungen.
  • Allein der Pellet-Export Kanadas nach Europa ist in den letzten acht Jahren um 700 Prozent gestiegen.

Biomasse zu verbrennen ist generell keine Lösung

Egal ob Biodiesel aus Raps, Biogas aus Mais, Palmöl-Beimischungen im fossilen Diesel, HVO oder Holzheizungen: Biomasse stößt stets an die gleichen Grenzen und Probleme: Großer Flächenbedarf, Wasserbedarf, Dünger, Pestizide, Bodenbearbeitung. Nachhaltig sind solche Formen der Energiegewinnung nur in sehr geringen Mengen, wenn tatsächlich Abfälle / Reststoffe verwendet werden. Sie sind also nicht geeignet, um fossile Kraftstoffe zu ersetzen.

Für Palmöl im Diesel wird heute Regenwald abgeholzt, was weitaus schädlicher ist, als wenn man puren Diesel verfeuern würde. Siehe auch Frage 49 „Wird der Regenwald vor allem für Tierfutter, sowie für Biobeimischungen im Dieselkraftstoff abgeholzt?“

In Deutschland werden bereits rund 20 Prozent der Ackerfläche für Energiepflanzen genutzt. Die Anbaufläche für Energiepflanzen zur Biogasgewinnung betrug 2021 rund 1,57 Millionen Hektar (davon entfielen allein knapp 1.000.000 Hektar auf den Maisanbau), während für Biokraftstoffe (überwiegend Raps) 758.000 Hektar beansprucht wurden. Dabei sind der Anteil an Fahrzeugen, die mit Biokraftstoffen betrieben werden, und der Anteil an Biogas im Strommix verschwindend gering. Alleine daran sieht man schon, dass eine Ausweitung der Biomasse Unsinn wäre.

Die bessere Lösung: Elektrizität

Nutzt man Windräder, Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Stromspeicher, benötigt man deutlich weniger Fläche. Beispielsweise benötigt Photovoltaik für Elektroautos 200 mal weniger Fläche als für Biokraftstoff aus Raps für Autos mit Verbrennungsmotoren.

Die frei werdende Flächen sind ökologisch weitaus sinnvoller zu nutzen, beispielsweise für den Anbau von Lebensmitteln und für eine weniger intensive Landwirtschaft, die die enorm wichtigen Humusböden aufbaut und die Biodiversität fördert.

Windräder benötigen übrigens noch einmal 20 mal weniger Fläche als Photovoltaikanlagen, zudem ist die Strommenge gleichmäßiger über das Jahr verteilt.

Siehe auch Frage 24: Fährt ein E-PKW mit Strom aus 1 Hektar Photovoltaik 200 mal weiter, als ein PKW mit Biodiesel aus 1 Hektar Raps? (Antwort: Ja!)

Mehr über Pellets

Über das Quiz

Das Quiz kann kooperativ, im Wettstreit oder auch als Gewinnspiel gespielt werden, oder einfach nur als Inspiration oder zur Diskussion genutzt werden.

Hintergrund: Warum uns die fossile Energiewirtschaft belügt

Seit über 40 Jahren manipulieren Öl-, Gas- und Kohlekonzerne uns systematisch durch Desinformationen. Um Medien, Politik und die Bevölkerung in die Irre zu führen, wenden sie enorme Geldsummen auf.

Kartenspiel bestellen

Mit einem echten Kartenspiel macht es viel mehr Spaß!

Stelle den Spürsinn deiner Freunde und Bekannten auf die Probe: Wer hat die meisten richtigen Antworten? Gibt es Fakten, die unglaublich klingen oder auch Fakes, denen Sie selbst fest auf den Leim gegangen wären?

So kannst du uns unterstützen

Ein Exemplar des Quiz kostet uns aktuell fast 20 €. Wir sind daher auf Spenden angewiesen. Deine Spende ist steuerlich abzugsfähig.

Du möchtest mithelfen, das Projekt zu organisieren? Es gibt viel zu tun: Recherchieren und das Spiel weiterentwickeln, Vertriebspartner finden und Werbung machen. Melde dich bei uns.